Die chinesische Wirtschaft befindet sich erneut im Wandel

Posted by John on January 18th, 2020

Zum Ende der 1970er Jahre begann der wirtschaftliche Aufstieg der Volksrepublik China. Der Wandel von einer planwirtschaftlich organisierten Wirtschaftsstruktur hin zu einem marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem nach westlichem Vorbild brachte dem lange als Entwicklungsland angesehenen Land den Durchbruch. Das bevölkerungsreichste Land der Erde verfügte über unbegrenzte Arbeitskapazitäten bei gleichzeitig niedrigem Lohnniveau. So konnte sich China mithilfe ausländischer Investitionen im Produktionsbereich zur Werkbank der Welt entwickeln. Es war für westliche Wirtschaftsnationen billiger Produkte in China herzustellen, als an den heimischen Industriestandorten. Diese Entwicklung führte zu einem Wirtschaftsboom, welcher der China Wirtschaft in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts Wachstumsraten zwischen 8 und 14 Prozent bescherten.

Inzwischen hat sich diese Phase stark expandierender Wachstumszahlen deutlich abgeschwächt. China ist inzwischen zur zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt aufgestiegen. Die Lohnentwicklung im Reich der Mitte ist deutlich angestiegen und einige Investitions- und Konsumgüterhersteller beginnen damit Produktionskapazitäten wieder in ihre Heimatländer zurückzuverlegen. Die chinesische Regierung hat dies erkannt und legt ihren Fokus zukünftig mehr auf den Inlandskonsum als den Export. Das chinesische wirtschaft hat sich im Jahre 2018 auf 6,6 Prozent abgeschwächt. Im Vergleich zu den führenden Industrienationen ist dieser Wert immer noch beachtlich, für China bedeutet die rückläufige Entwicklung einen deutlichen Rückschritt.

Welche Gründe sind für den wirtschaftlichen Abschwung in China verantwortlich?

Neben steigenden Löhnen und bestehenden Überkapazitäten sind vor allem Strukturprobleme für die Abschwächung der Wirtschaft verantwortlich. Auch wenn die Marktöffnung für ausländische Investoren seit vielen Jahren besteht, so sind chinesische Schlüsselindustrien nach wie vor fast vollständig im Staatsbesitz. Zu diesen Bereichen zählen beispielsweise Verkehrsinfrastruktur, Schiffbau, Kommunikation und der Energiesektor. Ein weiteres Problem, mit dem die Wirtschaft in China zu kämpfen hat, ist die hohe Verschuldung einiger Zentralregierungen. Aktuell belastet der Handelsstreit mit den USA zusätzlich das Wirtschaftswachstum in China.

Wie entwickeln sich die chinesische Währung im Vergleich zum US-Dollar?

Die China Währung ist der Renminbi, der international als Yuan bekannt ist. Der Wechselkurs ist nicht frei konvertierbar, sondern wird von der Regierung in China wesentlich beeinflusst. Eine feste Bindung an den US-Dollar besteht nicht, aber die Regierung in Peking ist nicht an stark schwankenden Wechselkursen der eigenen Währung interessiert. Die USA werfen China seit Jahren eine künstliche Unterbewertung des Yuan vor, um die chinesische Exportwirtschaft zu stützen. Andererseits hält die Volksrepublik China mit mehr als drei Billionen US-Dollar die größten Währungsreserven der Welt und finanziert damit indirekt das amerikanische Haushaltsdefizit. Ein plötzliches Auflösen dieser Reserven würde die amerikanische Wirtschaft wahrscheinlich in Turbulenzen versetzen. Aus diesem Grund sind die Wechselkursbewegungen des Yuan eher moderat.

China Aktien nach dem Wirtschaftsabschwung in einer Phase der Konsolidierung

Der Handelskonflikt mit den USA hat an den Aktienmärkten in China seine Spuren hinterlassen. Das historische Zwischenhoch aus dem Jahre 2018 mit einem Indexstand von mehr als 4.000 Punkten beim marktführenden CSI 300 Index für chinesische Aktien ohne den Markt in Hong Kong konnte nicht gehalten werden. Aktuell liegt dieser Index bei ungefähr 3.900 Punkten und befindet sich seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung mit leicht ansteigender Tendenz.

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